BOAG - Bochumer Arbeitsgruppe für Sozialen Konstruktivismus und Wirklichkeitsprüfung
«Wie entsteht ‹Geschichte›?»
von Frank Reichert
Als PDF-Datei laden

Einführung

Bei der vorliegenden Anadiplose handelt es sich um ein Stück Literatur, nicht um eine wissenschaftliche Abhandlung im engeren Sinne. Vielmehr wird der Versuch unternommen, auf eine etwas andere, kreative und daher eher ungewöhnliche Art und Weise eine wissenschaftliche Blickrichtung zu entäußern. Zunächst werden Hypothesen aufgestellt; diese stellen die Anadiplose (eine Textform, bei welcher das letzte Wort bzw. die letzte Wortgruppe eines Verses dem Beginn des darauf folgenden Verses entspricht) dar. Anschließend folgen Erläuterungen zu den einzelnen Versen (in Form eines Anmerkungssystems). So wird aufgezeigt, dass ‹Geschichte› kein objektiv vorhandenes Faktum ist, sondern dass Geschichte immer in Abhängigkeit einer bestimmten Zeit sowie individuell verschieden neu gedacht wird. In dieser Arbeit wird also eine konstruktivistische Sichtweise auf die ‹Entstehung› von Vergangenheit expliziert.


Wie entsteht ‹Geschichte›?

Geschichte – so bezeichnet der Mensch seine Vergangenheit. (1)

Jede Vergangenheit war einmal Gegenwart, war lebendig, wurde erlebt – sie ist gewesene Erfahrung. (2)

Gewesene Erfahrung bleibt dem Menschen erhalten in dessen Erinnerung. (3)

Erinnerung aber kann nicht existieren ohne Speicherung, sie ist völlig undenkbar ohne Gedächtnis. (4)

Das Gedächtnis des Menschen ist nicht perfekt, es ist ein System wie andere, mit Mängeln, und es spielt ihm manchmal einen Streich; dann kann der Mensch sich augenblicklich nicht erinnern, was er Vergessen nennt. (5)

Bei Vergessen hilft dem menschlichen Gedächtnis oft – wenn der Mensch sein Gedächtnis nur geschickt herausfordert – ein Mechanismus, durch welchen – was verschwunden schien – wiederkommt: die Konstruktion. (6)

Konstruktion ist zugleich Methode und kontinuierlicher Prozess, äußert sich jedoch durch zumeist einzelne, scheinbar plötzlich in den Sinn tretende Gedanken: Einfälle. (7)

Solche Einfälle indes sind vielfach nicht wirklich, nicht wahr, sondern nur Einbildungen. (8)

Diese Einbildungen werden – rückwirkend – zu des Menschen Leben, zu seiner Biografie. (9)

Jede Biografie ist so (nur?) eine Fälschung, eine Fiktion: Es ist des Menschen Biografie als eine unter anderen Wahrheiten mögliche Wahrheit zu denken. (10)

Diese gedachte Wahrheit stellt eine Erfindung von Augenblicken und von eingebildeten Zusammenhängen dar: die Erfindung von Zufall und Schicksal. (11)

Zufall und Schicksal jedes einzelnen Menschen, durch ihn selbst erfunden, werden zu seiner Geschichte und zugleich zur Geschichte seiner sozialen Räume. (12)

Soziale Räume haben ihre eigene Geschichte. (13)


Anmerkungen

«Ich glaube nicht an Schicksal und Fügung, als Techniker bin ich gewohnt mit den Formeln der Wahrscheinlichkeit zu rechnen. [...] Das Wahrscheinliche [...] und das Unwahrscheinliche [...] unterscheiden sich nicht dem Wesen nach, sondern nur der Häufigkeit nach, wobei das Häufigere von vornherein als glaubwürdiger erscheint. Es ist aber, wenn einmal das Unwahrscheinliche eintritt, nichts Höheres dabei, keinerlei Wunder oder Derartiges, wie es der Laie so gerne haben möchte. Indem wir vom Wahrscheinlichen sprechen, ist das Unwahrscheinliche immer schon inbegriffen und zwar als Grenzfall des Möglichen, und wenn es einmal eintritt, das Unwahrscheinliche, so besteht für unsereinen keinerlei Grund zur Verwunderung, zur Erschütterung, zur Mystifikation.» (Walter Faber; in: Frisch 2002, S. 22)


(1) Geschichte – so bezeichnet der Mensch seine Vergangenheit.

Einführend ist anzumerken, dass diese Anadiplose zu der Fragestellung «Wie entsteht ‹Geschichte›?» unmittelbar nach der Lektüre verschiedener Texte von und zu Max Frisch entstanden ist. Primär lässt sich also durch Max Frisch der Anstoß zu dieser Thematik begründen. Allerdings darf hierzu auch nicht unerwähnt bleiben, dass ich parallel ebenso Vorträge zu einer Ringvorlesung an der Universität Stuttgart mit dem Titel «Erfindung der Vergangenheit» (hrsg. von Fromm/Haase/Schlottke 2003) las.

Bereits der erste Vers – und nun beginnen die spezifischen Erläuterungen – lässt die Thematik deutlich erkennen. Doch weist er auch zwei folgewichtige Doppeldeutigkeiten auf:

‹Geschichte› kann sowohl eine Erzählung als auch die Vergangenheit (im Sinne eines augenblicklichen Ereignisses oder im Sinne des Ablaufs von Geschehnissen) meinen. Max Frisch selbst ist sich dessen nicht nur bewusst, er bezieht sich sogar auf beide Deutungen. Indem ich zwar expliziere, dass Geschichte in diesem Fall für Vergangenheit (vornehmlich meine ich dabei den Ablauf von Geschehnissen, welcher allerdings zwangsläufig augenblickliche Ereignisse einschließt) steht, heißt dies jedoch nicht, dass nicht auch die erste Deutung einbezogen wird: Geschichte meint immer auch «erzählte Vergangenheit»:

«Ein Mann hat eine Erfahrung gemacht, jetzt sucht er die Geschichte seiner Erfahrung [...] – man kann nicht leben mit einer Erfahrung, die ohne Geschichte bleibt, scheint es, und manchmal stellte ich mir vor, ein andrer habe genau die Geschichte meiner Erfahrung...» (Frisch 2004, S. 8/11)

Übrigens geht Max Frisch einmal sogar soweit, vergangene Erlebnisse nicht als Geschichte, sondern als Zukunft – als Möglichkeit – zu betrachten: indem er sich vorstellt, wie es wäre, würde er es noch einmal erleben (vgl. Frisch 1962, S. 5f.).

‹Mensch› kann ebenso zweierlei bedeuten: Als Mensch bezeichnet man einerseits ein bestimmtes Individuum, andererseits aber auch eine ganze Gattung. Diese Anadiplose kann und darf erneut repräsentativ für beide Möglichkeiten gesehen werden, selbst wenn von der Biografie die Rede ist (vgl. Anm. (9)) und auch obwohl sich meine Ausführungen zumeist in erster Linie (aber eben nicht ausschließlich) auf das Individuum Mensch beziehen.


(2) Jede Vergangenheit war einmal Gegenwart, war lebendig, wurde erlebt – sie ist gewesene Erfahrung.

Es ist ganz offensichtlich, dass das Vergangene einmal gegenwärtig gewesen und dennoch vorübergegangen sein muss. Genauso wie es keine Gegenwart ohne Vergangenheit geben kann, ist eine Vergangenheit ohne Gegenwart unmöglich. Dass das Vergangene auch einmal lebendig war, leuchtet insofern ein, als es nicht hätte vorübergehen können, wäre es nicht lebendig gewesen (ansonsten wäre es höchstens vorübergegangen worden, was jedoch wiederum die Aktivität mindestens eines Akteurs und somit Lebendigkeit einschließt). Nur etwas Lebendiges – was und wie lebendig etwas ist, bestimmt unsere Wahrnehmung – kann man auch erleben. Die Aktivität des Individuums ist für das Erleben folglich ganz grundlegend. Unter Erfahrung möchte ich daher betrachten das Wahrnehmen und Erfassen von Sachverhalten bzw. das aktive Durchleben von Geschehnissen. Gewesen ist diese Erfahrung, wenn der Prozess des Erfahrens aktuell abgeschlossen ist.


(3) Gewesene Erfahrung bleibt dem Menschen erhalten in dessen Erinnerung.

Gewesene Erfahrung kann (manchmal) erinnert werden, sie ist dem Menschen auch durchaus noch von Nutzen (z. B. kann man «aus Erfahrung lernen»). Was und wie etwas gewesen ist, bleibt dem Menschen so erhalten, er kann es zuweilen erneut (in seiner Vorstellung) durch- bzw. erleben, wenn er sich erinnert. «Die Erfahrung ist nicht ein Schluß, sondern eine Eröffnung; ihr Bezirk ist die Zukunft. Oder die Zeitlosigkeit.» (Frisch 1962, S. 7f.)


(4) Erinnerung aber kann nicht existieren ohne Speicherung, sie ist völlig undenkbar ohne Gedächtnis.

Damit der Mensch sich erinnert, bedarf es physiologischer Grundlagen. Denn um bestimmte Erlebnisse (geistig) überhaupt aufzubewahren, müssen sie erst einmal gespeichert werden. Doch dies allein ist nicht ausreichend. Ebenso ist es wichtig, die Erlebnisse (als Erinnerung) abzurufen. Dies meistert das menschliche Gedächtnis, dessen Grundlage die Gesamtheit der Nervenzellen bildet: es ruft gewesene Erfahrung wieder ins Bewusstsein.


(5) Das Gedächtnis des Menschen ist nicht perfekt, es ist ein System wie andere, mit Mängeln, und es spielt ihm manchmal einen Streich; dann kann der Mensch sich augenblicklich nicht erinnern, was er Vergessen nennt.

Wie in Anmerkung (3) bereits angedeutet, ist es nicht immer möglich, sich zu erinnern. ‹Vergessen› bezeichnet die Unfähigkeit, einmal Gemerktes – ganz gleich, aus welchen Gründen – wieder zu erinnern. Nicht selten ist es dabei so, dass das Vergessen nur vorübergehend ist. In einem späteren Augenblick, in einer anderen Situation kommt möglicherweise die Erinnerung zurück.

Das Gedächtnis kann zudem als ein komplexes System betrachtet werden. Je nach dem «Ort» der Speicherung und der Bedeutsamkeit einer Information mag diese einfacher oder schwieriger abrufbar sein. Vermutlich spielt hierbei die neuronale Verkodung, d. h. ein neuronales Netzwerksystem, eine besondere Rolle. Wie Gedächtnis allerdings tatsächlich funktioniert oder wie es zu Vergessen kommt, ist noch bis heute unklar und strittig.


(6) Bei Vergessen hilft dem menschlichen Gedächtnis oft – wenn der Mensch sein Gedächtnis nur geschickt herausfordert – ein Mechanismus, durch welchen – was verschwunden schien – wiederkommt: die Konstruktion.

Aus der vorigen Anmerkung folgt, dass nicht einmal Klarheit darüber besteht, ob es überhaupt absolutes Vergessen gibt. Es ist durchaus möglich, dass Vergessen immer nur temporär ist. Denn dass man etwas absolut, d. h. auf Dauer vergessen hat, ist nicht beweisbar; man kann nur zeigen, dass das Erinnern zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht möglich ist. Vielleicht wurde auch ein bestimmtes Geschehnis, an welches man sich erinnern möchte, real gar nicht erlebt oder ein Sachverhalt wurde nicht richtig wahrgenommen bzw. erfasst?

Wenn das Gedächtnis nur «geschickt herausgefordert» wird, so meine ich, kann sicherlich vieles wieder (re-)konstruiert werden. Ich denke, es ist immer eine Sache des Kontextes, ob und wie man sich erinnert (man spricht diesbezüglich auch von Hinweisreizen oder so genannten «Cues»). Radikaler ausgedrückt: Der Mensch erinnert sich immer in Abhängigkeit der Frage, welche er an sein Gedächtnis stellt. So ist es durchaus denkbar, dass stets andere, z. T. widersprüchliche Erinnerungen entstehen (vgl. Anm. (8)).


(7) Konstruktion ist zugleich Methode und kontinuierlicher Prozess, äußert sich jedoch durch zumeist einzelne, scheinbar plötzlich in den Sinn tretende Gedanken: Einfälle.

Manchmal scheint es so, dass urplötzlich, nachdem man lange Zeit vergeblich versuchte, sich zu erinnern, diese Erinnerung in Form eines Gedankens ins Gedächtnis «zurückkehrt». Ich schreibe ‹Gedanke›, weil es nur ein Gedanke ist: So könnte es gewesen sein. (Denn die Glaubwürdigkeit einer jeden Erinnerung kann geschmälert werden – umso mehr, je entfernter die sich hinter ihr verbergende Erfahrung vom aktuellen Zeitpunkt ist.) Oder, um es mit Max Frisch zu formulieren: So würde es wohl sein, erlebte ich es (noch) einmal. Max Frisch verwendet allerdings nicht den Begriff Gedanke, sondern ‹Einfall›, und er geht soweit zu behaupten, dass Erfahrung selbst nur ein Einfall sei:

«Eine Erfahrung, die ohne Anlaß da steht, also nicht vorgibt, daß sie aus wirklichen Geschichten hervorgegangen sei, läßt sich kaum ertragen. Erfahrung bewährt sich daran, daß sie die Geschichte, die sie erfindet, glaubhaft macht; aber sie ist nicht [..] das Ergebnis aus dieser oder jener Geschichte, sondern ein Einfall.» (Frisch 1962, S. 7)

Der Einfall erst fördert die Erfahrung zu Tage.

Vermutlich leuchtet ein, dass die Konstruktion, durch welche man zu solchen Einfällen gelangt, eine Methode darstellt. Hat man beispielsweise bestimmte Ereignisse rekonstruiert, so kann man an den vermeintlichen Tatsachen nichts ändern. Aber die Ursachenzuschreibung oder das Schließen von Lücken zwischen mehreren Fakten bleibt ein subjektives Element, denn es müssen Vermutungen darüber angestellt werden. Wie ich bereits schrieb: So könnte es gewesen sein – muss es aber nicht. Allerdings müssen diese Vermutungen auch nachvollziehbar sein, was wiederum zu Erkenntnis – d. h. zu begründetem Wissen bzw. zu begründetem Für-wahr-Halten – führt. Erkenntnis bedeutet also letztlich nichts anderes, als etwas geistig erfasst zu haben: Erkenntnis ist sozusagen eine Einsicht in die Realität der Dinge.

Konstruktion als Methode und als Prozess zu sehen, schließt sich dabei keineswegs aus. Verständlicher wird dies anders ausgedrückt, wenn ich vom Konstruieren als einer Verfahrensweise spreche: Konstruktion heißt konstruieren. Es laufen dabei unweigerlich Denkprozesse ab. Dass dieses Konstruieren, also die Konstruktion, kontinuierlich vor sich geht, mag angesichts plötzlich in den Sinn tretender Gedanken zuerst nicht einleuchten. Doch selbst ein «Aha»-Erlebnis (auch «plötzliche Einsicht» genannt) entsteht nicht plötzlich, sondern wird kontinuierlich, jedoch unbewusst vorbereitet. Da es dem Menschen aber unmöglich ist, sich selbst oder sein Inneres bzw. die ablaufenden Denkprozesse bei der Konstruktion zu beobachten, kann er nur das Resultat feststellen. Wie ein bestimmter Gedankengang zustande gekommen ist, kann nicht rekonstruiert werden. Der Prozess des Erkennens schreitet demnach stetig voran, das Aha-Erlebnis ist nur subjektiv überraschend.


(8) Solche Einfälle indes sind vielfach nicht wirklich, nicht wahr, sondern nur Einbildungen.

Wenn ich in Anmerkung (6) betont habe, dass Erinnerungen nicht sind, sondern dass Erinnerungen entstehen, dann heißt dies nichts anderes, als dass wir sie konstruieren. Die Anhänger des Konstruktivismus (bzw. konstruktivistischer Ansätze) [1] Ich beziehe mich hinsichtlich des Konstruktivismus auf den (radikalen) Konstruktivismus im wissenschaftstheoretischen Sinn, wenngleich mir bewusst ist, dass es nicht den einen einzigen konstruktivistischen Ansatz gibt, sondern zahllose Varianten; vgl. überblicksweise z. B. Flick 2005, Knorr-Cetina 1989, Rustemeyer 1999 und Westmeyer 1999; einführend auch von Glasersfeld 2005, Gumin & Meier 2006 oder Watzlawick 2006. Als besonders hervorragender Einstieg in konstruktivistisches Denken eignet sich Siebert 2005. vertreten allgemein die These, dass der Mensch die Wirklichkeit nicht nur passiv abbildet, sondern diese aktiv erschafft (also erfindet, siehe dazu Anm. (11), (12) & (13)). Mit anderen Worten: Wirklichkeit ist nicht einfach da und wir können sie erst recht nicht erkennen – vielleicht existiert sie ja auch überhaupt gar nicht bzw. nur in unserer Einbildung! Wie die Zukunft wird, wie die Gegenwart ist und wie die Vergangenheit war – all das können wir uns nur vorstellen. Es existiert alles nur in unseren Köpfen, in unserer Einbildung bzw. unseren Einbildungen. [2] Damit soll keineswegs die Annahme negiert werden, es existiere nichts außerhalb unserer Vorstellung (sie wird jedoch auch nicht bejaht). Allerdings können wir niemals erkennen, ob etwas und – falls ja – was außerhalb unserer Einbildung ist und was nicht. Was wir Wirklichkeit nennen, ist nicht als solche erkennbar, weil der Erkennende zu diesem Erkennen aus sich heraustreten, sich von seinen Sinneswahrnehmungen emanzipieren müsste – wodurch er aber nicht mehr in der Lage wäre, überhaupt noch irgendetwas zu erkennen. (Würde man nun doch die «Wirklichkeit» erkennen, müsste man eingestehen, nicht erkennen zu können, dass man sie erkannt hat, was letztlich erneut einem Nichterkennen gliche.) Folglich existiert die Welt – unsere Welt – ausschließlich in unserem Kopf, sie ist unsere individuelle, ureigene Vorstellung: eine Einbildung, mit der oder durch die wir allerdings oftmals gut zu leben in der Lage sind. Es gibt also für mich bloß meine Wirklichkeit, d. h. meine Welt ist, wie sie für mich ist, weil sie durch mich ist – ohne dabei notwendig kohärent zu sein.Jeder Mensch erschafft sich seine eigene Wirklichkeit. So deute ich bereits an dieser Stelle die Relativität von Wirklichkeit und damit von Wahrheit an (diese Anadiplose handelt schließlich keineswegs vom Wahrheitsgehalt mathematischer Aussagen oder Sätze).


(9) Diese Einbildungen werden – rückwirkend – zu des Menschen Leben, zu seiner Biografie.

Wie die Begriffe Geschichte und Mensch hat auch das Wort ‹Biografie› zwei Bedeutungen. Es kann sich dabei (objektiv) um die Lebensgeschichte oder auch (subjektiv) um die Beschreibung der Lebensgeschichte eines Menschen handeln. Da aber eine objektive und vollständige Rekonstruktion des Lebens eines Menschen meines Erachtens unmöglich ist – was ist mit gefälschten bzw. unwahrheitsgemäßen Dokumenten (z. B. muss das Datum auf einem Brief nicht zwangsläufig seinem tatsächlichen Verfassungsdatum entsprechen)? – und selbst die alleinige Aneinanderreihung wahrer Fakten, so sie isoliert bleibt, unzweckmäßig ist, kommt keine (objektive) Lebensgeschichte ohne ihre (subjektive) Beschreibung (welche individuelle Deutungen und Konstruktionen einschließt) aus, denn der Zweck ist doch gerade, aus der Geschichte zu lernen, was man aber nur kann, wenn man sie auch interpretiert. Man bedenke hierbei unbedingt die zwei verschiedenen Bedeutungen von Geschichte: Es werden Geschichten erzählt, um aus der Geschichte zu lernen.

Es kann sich zudem – bedingt durch die Mehrdeutigkeit des Begriffs Mensch – um die Biografie eines einzelnen Menschen handeln, wie es aber genauso möglich ist, die Biografie als Beschreibung der Evolutionsgeschichte des Menschen zu betrachten.

Wenn ich betone, dass rückwirkend die Biografie geschaffen wird, so meine ich damit, dass die Darstellung der Vergangenheit im Prinzip lediglich Auskunft über die Gegenwart geben kann (vgl. v. a. Anm. (11)): «Erinnerung [ist] nicht nur das Abbild der Vergangenheit, sondern ihr gegenwärtiger, sich wandelnder Ausdruck.» (Welzer 2002; zit. nach Schlottke 2003, S. 170) Indem ein Mensch sich zu verschiedenen Zeitpunkten erinnert, entstehen zu diesen Zeitpunkten je unterschiedliche Biografien ein und desselben Menschen.


(10) Jede Biografie ist so (nur?) eine Fälschung, eine Fiktion: Es ist des Menschen Biografie als eine unter anderen Wahrheiten mögliche Wahrheit zu denken.

«Freilich wissen wir ja das Verborgene nicht und wollen nicht vergessen, daß Geschichte schreiben, auch wenn es noch so nüchtern und mit noch so gutem Willen zur Sachlichkeit getan wird, immer Dichtung bleibt und ihre dritte Dimension die Fiktion ist.» (Hesse 2002, S. 45f.)

Im Prinzip drücke ich die Worte von Hermann Hesse nur ein wenig radikaler aus. Es mag «wahre» Elemente in jeder Biografie geben. Weil es aber nicht möglich ist, Wahres von Unwahrem zu unterscheiden – selbst dann, wenn es die eigene Biografie betrifft –, muss man sich damit begnügen, jede Biografie als kleinere oder größere Fälschung oder – mit den Worten Bourdieus (1990, S. 76) formuliert – als «rhetorische Illusion» zu betrachten. «Die Selbstverständlichkeit einer ‹Fälschung› ist also das historische Indiz der Denkmöglichkeit von ‹Wahrheit› [...].» (Czerwinski 2003, S. 42) «Wahrheit» – als die Übereinstimmung des Einfalls mit seinem Gegenstand, oft synonym für Erkenntnis verwendet – liegt somit im Auge des Betrachters und ist abhängig von der entsprechenden Situation sowie der jeweils gewählten Perspektive.


(11) Diese gedachte Wahrheit stellt eine Erfindung von Augenblicken und von eingebildeten Zusammenhängen dar: die Erfindung von Zufall und Schicksal.

Unter Berücksichtigung der Feststellung, dass etwas unabhängig davon, ob es objektiv wahr ist oder nicht, als Wahrheit gedacht wird, heißt dies auch, dass die bewusste oder unbewusste Fälschung einer Biografie dann nur ihre Erfindung sein kann. Ich meine damit, dass Zusammenhänge zwischen möglicherweise nicht zusammenhängenden Ereignissen gesehen werden, dass Wirkungen Ursachen zugeschrieben werden, die überhaupt nicht ursächlich für sie sind, dass sogar einzelne Momente und Ereignisse erfunden werden, die man nie erlebt hat usw.: Verbindungen egal welcher Art existieren nicht einfach, sondern man muss sie herstellen, um Fragen wie z. B. «Wer war ich?», «Wer bin ich?», «Wie wurde ich, der ich heute bin?» oder «Wer kann und möchte ich überhaupt sein?» zu beantworten. Die Wahrheit der Vergangenheit wird nach temporären Ansichten konstruiert und so erfunden. Dies bedeutet, dass je nach Lebensphase und -situation bestimmte Sachverhalte und Geschehnisse entweder als zufällig oder aber als vorbestimmt eingestuft werden. D. h. dann auch, dass die Zuweisung von Zufall und Schicksal zu verschiedenen Zeitpunkten im Leben unterschiedlich und damit konträr ausfallen kann. Erinnerungen bzw. ihre entsprechenden Bewertungen müssen zur jeweiligen Gegenwart passen, denn nur so werden sie für die aktuelle Lebensführung bzw. gegenwärtige Problemlagen brauchbar (vgl. Schlottke 2003, S. 170; Haase 2003, S. 16). Ansonsten – wenn die Erinnerungen entwicklungslogisch nicht zur Gegenwart passen – müsste dies zwangsläufig zu einer Abwertung des eigenen Selbstbildes führen.


(12) Zufall und Schicksal jedes einzelnen Menschen, durch ihn selbst erfunden, werden zu seiner Geschichte und zugleich zur Geschichte seiner sozialen Räume.

«Man kann die Wahrheit nicht erzählen. Die Wahrheit ist keine Geschichte. Alle Geschichten sind erfunden, Spiele der Einbildung, Bilder [...]. Jeder Mensch [...] erfindet seine Geschichte. Anders bekommen wir unser Erlebnismuster, unsere Erfahrung, nicht zu Gesicht. [...] Der Vorfall, der uns verfolgt, weil er unsere Erfahrung auszudrücken vermag, braucht nie geschehen zu sein, aber damit man unsere Erfahrung versteht und glaubt, damit wir uns selber glauben, tun wir, als wäre es gewesen. [...] Jeder Mensch erfindet sich eine Geschichte, die er dann, oft unter gewaltigen Opfern, für sein Leben hält, oder eine Reihe von Geschichten, die sich mit Ortsnamen und Daten durchaus belegen lassen, so daß an ihrer Wirklichkeit nicht zu zweifeln ist. [...] Vergangenheit [ist] eine Erfindung, die nicht zugibt, eine Erfindung zu sein, ein Entwurf rückwärts.» (Frisch 1962, S. 6f.)

Kurz gefasst: Der Mensch als Individuum erfindet seine Geschichte. Da der Mensch aber ein Teil der Menschheit ist, schreibt und erfindet er dadurch auch ein Stück ihrer Geschichte. Mehr noch: Die Evolution des Menschen wird auch von Menschen interpretiert, d. h. schlussendlich ist die Geschichte des Menschen eine Erfindung der Menschen. Zudem ordnet der Mensch sich in einen größeren Kontext ein, in eine größere, nämlich die Weltgeschichte, welche er ebenso (sogar in doppelter Hinsicht: einmal durch sein aktives Handeln in der Welt und außerdem auch durch die Deutung dieses Handelns) manipuliert.

Doch ist der Mensch nicht nur als Individuum durch seine Einzigartigkeit ausgezeichnet sowie Angehöriger der Spezies Mensch, mit welcher er die menschliche Identität und den Lebensraum Erde teilt, sondern er ist zugleich Mitglied eines bestimmten Kulturkreises (vgl. hierzu ausführlich Morin 2005, S. 10f./17; Morin 2001). In jedem Kulturkreis wiederum existieren zahlreiche kleinere Kreise, kleinere soziale oder kulturelle Einheiten, an welchen der Einzelne teil hat. Mitunter ist ein Mensch gleichzeitig Mitglied mehrerer so genannter sozialer Räume. Durch seine Mitgliedschaft, durch seine Teilnahme und Betätigung in diesen sozialen Räumen wirkt er unausweichlich an der Gestaltung bzw. Erfindung ihrer Geschichte mit.


(13) Soziale Räume haben ihre eigene Geschichte.

Verständlicherweise ist die Geschichte der sozialen Räume eine ganz spezifische, ihnen eigene Geschichte, die in keiner Weise identisch ist mit der Geschichte irgendeines anderen sozialen Raumes. Dabei wird immer zugleich die Geschichte fortgeschrieben, in welche die Individuen eintreten: Alles, was ist, kommt aus einer Vergangenheit und entfaltet sich in Richtung Zukunft, die noch nicht ist. Sie wird entstehen aus dem, was ihr die Gegenwart zu werden ermöglicht.

Der soziale Raum (oder die sozialen Räume), in welchem sich der Mensch bewegt, schränkt seinen Handlungsspielraum immer bereits ein, ohne ihn dabei (im Normal- bzw. Idealfall!) jedoch vollständig zu determinieren. Es legt demnach der einen Menschen umgebende soziale Raum ihm bereits Spielregeln sowie Sprachregeln, Erzählmuster und Wortwahl nahe, wie zugleich eine persönliche Geschichte zu erfinden sei (siehe auch Anm. (11) & (12)). Diese Vorgaben können dem Menschen sogar «eingeboren» sein, und je länger die Sozialisation in einem bestimmten Sozialraum andauert, desto stärker wirkt die oft unbewusste Bindung an und durch die zu jenem besonderen Raum gehörigen Bestimmungen, häufig sogar wird Eingeborenes transformiert. So erwirbt beispielsweise jeder Einzelne eine Sprache, die zumeist die Sprache des ihn umgebenden sozialen Raumes sein wird, während dessen er andere Sprachpotenziale nicht entfaltet. Doch existieren zu jeder Hochsprache zugleich zahlreiche Dialekte, die in Abhängigkeit vom Umfeld differieren. Diese wiederum füllt ein jeder mit seinem spezifischen Akzent und einer ihm eigenen Intonation aus. Hierbei sind maßgeblich die Erfahrungen im sozialen Raum stilprägend.

Ebenfalls verändert sich mit der Zeit, ändert sich mit den Mikro- wie mit den Makrostrukturen letztlich der soziale Raum. Er wirkt auf das Menschenganze, wie dieses auf ihn wirkt, und er wird von den einzelnen Individuen beeinflusst, wie diese auch ihn beeinflussen (es können individuelle Ausgestaltungen auf kurz oder lang gewiss Veränderungsprozesse im sozialen Umfeld initiieren; z. B. wirkt die eigene Sprachgestaltung auf die Hochsprache ein und verändert diese, wie gleichfalls das Umfeld den eigenen Sprachgebrauch reguliert). So gelangt der soziale Raum, der zugleich für jedes Individuum ein anderer ist (Perspektivität sowie Selektivität bzgl. der stilbildenden Einflüsse), schließlich zu seiner je spezifischen Geschichte. Das nun ist das Paradoxe: Der Mensch erfindet seine Geschichte in Abhängigkeit von seinem sozialen Umfeld – während er dadurch zugleich die Geschichte seines sozialen Raumes mitbestimmt, d. h. miterfindet.

Wie lässt sich nun abschließend die Frage nach dem Entstehen von Geschichte, um welche sich die vorliegende Anadiplose dreht, an dieser Stelle beantworten? – Im Prinzip kann dies kurz und prägnant mit den folgenden Worten von Lersch (2003, S. 134) geschehen:

«‹Geschichte› wird – so oder so – nach jeweiligen zeitgenössischen Vorgaben rekonstruiert und gegebenenfalls ‹erfunden›. Beeinflusst wird die Rekonstruktion auch von dem [...], was in einer bestimmten Zeit überhaupt als Zeugnis entstehen konnte, von den Zwecken seiner Herstellung betrachtet wie von den technischen Voraussetzungen, sie überhaupt zu produzieren [...]. Schließlich muss das Zeugnis eine Chance zur Überlieferung erhalten: das ist Aufgabe der Archive und Archivare, ihrer Bewertungskriterien und Arbeitsroutinen.»

Kurzum: «Der Mensch stellt sich dar in der Geschichte, das ist nicht zweifelhaft; die Zweifel begegnen dort, wo man um die Verläßlichkeit [als auch um die Repräsentativität] des Dargestellten wissen will.» (Böhme/Tenorth 1990, S. 7)



«Ich habe einen Gedanken gefunden, Govinda, den du wieder für Scherz oder für Narrheit halten wirst, der aber mein bester Gedanke ist. Er heißt: von jeder Wahrheit ist das Gegenteil ebenso wahr! Nämlich so: eine Wahrheit läßt sich immer nur aussprechen und in Worte hüllen, wenn sie einseitig ist. Einseitig ist alles, was mit Gedanken gedacht und mit Worten gesagt werden kann, alles einseitig, alles halb, alles entbehrt der Ganzheit, des Runden, der Einheit. [...] Die Welt selbst aber, das Seiende um uns her und in uns innen, ist nie einseitig. Nie ist ein Mensch, oder eine Tat, [...] ganz heilig oder ganz sündig. Es scheint ja so, weil wir der Täuschung unterworfen sind, daß Zeit etwas Wirkliches sei. Zeit ist nicht wirklich, Govinda, ich habe dies oft und oft erfahren. Und wenn Zeit nicht wirklich ist, so ist die Spanne, die zwischen Welt und Ewigkeit, zwischen Leid und Seligkeit, zwischen Böse und Gut zu liegen scheint, auch eine Täuschung.» (Siddhartha zu Govinda; in: Hesse 2003, S. 114)



Literaturverzeichnis

Böhme, Günther/Tenorth, Heinz-Elmar (1990): Einführung in die Historische Pädagogik. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.

Bourdieu, Pierre (1990): Die biographische Illusion. BIOS – Zeitschrift für Biografieforschung und Oral History 3 (1), S. 75 – 81.

Czerwinski, Peter (2003): ‹Fakten›: epistemologisch, kommunikationstheoretisch, geschichtsphilosophisch. In: Fromm, Martin/Haase, Frank/Schlottke, Peter F. (Hrsg.): Erfindung der Vergangenheit. München: Kopaed, S. 35 – 61.

Flick, Uwe (42005): Konstruktivismus. In: Flick, Uwe/Kardorff, Ernst von/Steinke, Inse (Hrsg.): Qualitative Forschung. Ein Handbuch. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, S. 150 – 164.

Frisch, Max (1962): Ausgewählte Prosa. Mit einem Nachwort von Joachim Kaiser. Frankfurt am Main: Suhrkamp. Frisch, Max (2002): Homo faber. Ein Bericht. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Frisch, Max (2004): Mein Name sei Gantenbein. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Fromm, Martin/Haase, Frank/Schlottke, Peter F. (Hrsg.) (2003): Erfindung der Vergangenheit. München: Kopaed. Fromm, Martin (2003): PISA: Die Ursachen. Und andere Geschichten. In: Fromm, Martin/Haase, Frank/Schlottke, Peter F. (Hrsg.): Erfindung der Vergangenheit. München: Kopaed, S. 9 – 23.

Glasersfeld, Ernst von (52005): Radikaler Konstruktivismus. Ideen, Ergebnisse, Probleme. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Gumin, Heinz/Meier, Heinrich (Hrsg.) (92006): Einführung in den Konstruktivismus. Veröffentlichungen der Carl Friedrich von Siemens Stiftung, Bd. 5. München: Piper.

Hesse, Hermann (2002): Das Glasperlenspiel. Versuch einer Lebensbeschreibung des Magister Ludi Josef Knecht samt Knechts hinterlassenen Schriften. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Hesse, Hermann (2003): Siddhartha. Eine indische Dichtung. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Knorr-Cetina, Karin (1989): Spielarten des Konstruktivismus. Einige Notizen und Anmerkungen. Soziale Welt 40 (1), S. 86 – 96.

Lersch, Edgar (2003): «Immer die gleichen Bilder?» Der Beitrag der Mediendokumentation und Medienarchive zur Formung eines audiovisuellen kollektiven Gedächtnisses. In: Fromm, Martin/Haase, Frank/Schlottke, Peter F. (Hrsg.): Erfindung der Vergangenheit. München: Kopaed, S. 117 – 136.

Morin, Edgar (2001): Die sieben Fundamente des Wissens für eine Erziehung der Zukunft. Hamburg: Krämer.

Morin, Edgar (2005): Plädoyer für eine Politik der Zivilisation. Edgar Morin im Gespräch mit Wilfried Graf, Alexander Neumann, Octay Taftali und Selim Yalciner. Institute for Integrative Conflict Transformation and Peacebuilding – IICP. IICP Working Paper 1 (3).

Rustemeyer, Dirk (1999): Stichwort: Konstruktivismus in der Erziehungswissenschaft. In: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft 2 (4), S. 467 – 484.

Schlottke, Peter F. (2003): Kindheitserfahrungen und -erinnerungen. Ein Schlüssel zum Verständnis aktueller Einstellungs- und Verhaltensmuster? In: Fromm, Martin/Haase, Frank/Schlottke, Peter F. (Hrsg.): Erfindung der Vergangenheit. München: Kopaed, S. 167 – 180.

Siebert, Horst (2005): Die Wirklichkeit als Konstruktion. Einführung in konstruktivistisches Denken. Wissenschaft in gesellschaftlicher Verantwortung, Bd. 48. Hrsg. von Joseph Dehler, Gerd Michelsen, Judith Pauly-Bender, Magda Schirm, Klaus-Peter Schmidt-Deguelle. Frankfurt am Main: VAS Verlag für akademische Schriften.

Watzlawick, Paul (Hrsg.) (2006): Die erfundene Wirklichkeit. Wie wissen wir, was wir zu wissen glauben? Beiträge zum Konstruktivismus. Hrsg. und kommentiert von Paul Watzlawick. München: Piper.

Welzer, Harald (2002): Das kommunikative Gedächtnis. Eine Theorie der Erinnerung. München: C. H. Beck.

Westmeyer, Hans (1999): Konstruktivismus und Psychologie. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft 2 (4), S. 507 – 525.



Weiterführende Literatur

Die im Folgenden aufgelistete Literatur stellt eine Auswahl dar. Vertiefende Informationen zu einzelnen Aspekten und Stichworten sind teilweise dort zu finden, ohne dass darauf im vorangegangenen Text hingewiesen werden konnte. Auf (philosophische) Klassiker wird an dieser Stelle nicht verwiesen.

Anderson, John R. (32001): Kognitive Psychologie. Heidelberg/Berlin: Spektrum.

Buchner, Axel/Brandt, Martin (2002): Gedächtniskonzeptionen und Wissensrepräsentationen. In: Müsseler, Jochen/Prinz, Wolfgang (Hrsg.): Allgemeine Psychologie. Heidelberg/Berlin: Spektrum, S. 493 – 543.

Dörner, Dietrich (32005): Gedächtnis. In: Schütz, Astrid/Selg, Herbert/Lautenbacher, Stefan (Hrsg.): Psychologie. Eine Einführung in ihre Grundlagen und Anwendungsfelder. Stuttgart: Kohlhammer, S. 149 – 166.

Duden (32001): Der Duden in zwölf Bänden. Das Standardwerk zur deutschen Sprache. Bd. 7: Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. Hrsg. von der Dudenredaktion. Redaktionelle Bearbeitung durch Anette Auberle und Annette Klosa. Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich: Dudenverlag.

Frisch, Max (2003): Stiller. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Frisch, Max (2004): Der Mensch erscheint im Holozän. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Hage, Volker (142004): Max Frisch. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.

Mitterer, Josef (1999): Realismus oder Konstruktivismus? Wahrheit oder Beliebigkeit? Zeitschrift für Erziehungswissenschaft 2 (4), S. 485 – 506.

Möller, Peter (2004): Philolex – Ein Online-Lexikon zur Philosophie. URL: http://www.philolex.de/philolex.htm [Abruf: 07.01.2006].

Städtler, Thomas (1998): Lexikon der Psychologie. Wörterbuch · Handbuch · Studienbuch. Stuttgart: Kröner.

Voß, Peter (2003): Alles verstehen heißt, alles verzeihen? Anmerkungen zur «politischen Korrektheit». In: Fromm, Martin/Haase, Frank/Schlottke, Peter F. (Hrsg.): Erfindung der Vergangenheit. München: Kopaed, S. 137 – 158.

Williams, Michael (2001): Problems of knowledge. A critical introduction to epistemology. New York: Oxford University Press.



Erstellt: 19. Oktober 2007 – letzte Überarbeitung: 23. Oktober 2007
Bochumer Arbeitsgruppe für Sozialen Konstruktivismus und Wirklichkeitsprüfung.
Alle Rechte vorbehalten.
Bitte senden Sie weitere Kommentare zu diesem Text per E-Mail
an unseren Sachbearbeiter Dr. Artus P. Feldmann.