Seelenklempnerei,
schwimmen möchte ich, muss mich an der Oberfläche halten in stolzer Manier,
muss in düstere Tiefen hinabtauchen mit blutigen Erinnerungen,
muss die Teile meines Ich finden, erfinden,
muss mir den Teich erfinden, in dem sie treiben,
in dem sie versunken sind im Schlammesgrund, muss sie mir eigen machen,
ausgraben muss ich sie und ihnen hinterher schwimmen,
verstümmelten Wörtern, die meiner Gewalt entfliehen,
muss sie halten und passend machen.
Mühsal. So habe ich mir das nicht vorgestellt.
Es treibt mich. Bin auch ich nur Teil eines anderen suchenden Seins?
Keiner kriegt mich! Ich kriege sie alle!
Füge zusammen die Wörter, die da treiben,
zu Sätzen, zu Wirklichkeiten,
um damit zu anderen Wirklichkeiten zu gelangen.
Kein Wort kommt an mir vorbei,
muss alles einbehalten, muss mit ihnen spielen, mit ihnen umgehen,
muss sie verändern und mich neu zusammenfügen
Bin auch nur ein Wort.
Der Teich, der Teich,
bin Teil von ihm,
schwimme, suche, grabe, bin.
Bin die, die zu den Ufern gelangen will,
zu den Ufern mit den toten, vergessenen Wörtern und Sätzen.
Bin auch nur ein Wort,
dem Ufer zu nah,
zu stranden wäre Wahn.
Erstellt: 4. Juli 2005 - letzte Überarbeitung: 4. Juli 2005
Bochumer Arbeitsgruppe für Sozialen Konstruktivismus und Wirklichkeitsprüfung.
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Dr. Artus P. Feldmann.
